Seite drucken
Markt Hösbach

Markt Hösbach

Nachstehend finden Sie die geschichtlichen Schwerpunkte Hösbachs. 

Hösbach im Mittelalter

1189: Der Name Hösbach wird erstmals erwähnt: Herman von Hostebach ist Zeuge in einem Rechtsgeschäft für das Stift St. Peter und Alexander in Aschaffenburg.

1218 wird die Pfarrei Hösbach der neugegründeten Abtei Schmerlenbach eingegliedert. In der zweiten Hälfte des 13. Jh. erscheint Hösbach im sog. Mainzer Koppelfutterregister:

  • Es muss (wie auch Goldbach und Laufach) jährlich 8 Malter Hafer an den Mainzer Erzbischof liefern.
  • Der Ort gehört damals zur Centa Ascaffinburg des Mainzer Oberstifts.
  • Hösbach ist unbestritten Hoheitsgebiet des Mainzer Erzbistums. Die Rienecker Grafen haben jedoch noch Rechte und Besitzungen im Ort.

Mitte des 14. Jh. organisiert das Erzbistum Mainz von Hösbach aus seine Forstorganisation im Spessart. Die sechs "Reitenden Förster" sollen von Hösbach aus den Spessart bereiten. Ihren Lebensunterhalt beziehen sie aus den großen Höfen, den Forsthuben, die den Ort Hösbach damals beherrschen. Zu Beginn des 30jährigen Krieges wohnen nur noch Leibeigene des Mainzer Erzbischofs in Hösbach.

(1804 kauft sich die Gemeinde insgesamt von der Leibeigenschaft los.)

Hösbach vom 17. bis 19. Jahrhundert

Der 30jährige Krieg und das damit verbundene Auftreten von Seuchen treffen den Ort schwer:

"Seint gewesen vor disem Krieg 75 [Häuser] Undt so viel Underthanen.
Anitzo 17 Häuser , 14 Mann, 1 ledig Mensch." (1651)

Zu dieser Zeit hat der Ort bereits einen Schulmeister: Heinrich Fleck.

1762 Bau der barocken Kirche. Ab 1783 ist Hösbach wieder eigene Pfarrei.

Um 1750 hat Hösbach 53 Hofreithen mit durchschnittlich etwa 360 m2. Darunter sind größere Anwesen, aber auch Bauern, die nur "ein halb heislein" und "ein Viertel Scheuer" besitzen. Neben den rein bäuerlichen Betrieben gibt es eine Schicht von Nebenerwerbsbauern (z.B. als Leineweber und Schneider), die auch in die Stadt verkaufen.

1814, beim Übergang an die Krone Bayern besteht Hösbach aus 128 Häusern mit 175 Herdstellen und 1020 Einwohnern.

Im 19. Jht. wandelt sich der Ort in eine weitgehend nach Aschaffenburg orientierte Arbeitersiedlung. Parallel dazu laufen, wellenförmig, die Auswanderung nach Amerika sowie der Versuch von Industriegründungen, vor allem im Ortsteil Bahnhof.

Soziale und öffentliche Einrichtungen

  • ab 1863 ist ein ständiger Arzt in Hösbach
  • ab 1908 ein Tierarzt
  • ab 1922 ein Zahnarzt
  • ab 1884 gibt es eine Apotheke
  • 1889: Aufstellung von 6 Petroleumlaternen
  • 1909: elektrische Straßenbeleuchtung
  • 1901: Einrichtung eines Kindergartens
  • 12.8.1906: Einweihung der neu erbauten Kirche
  • 1907: Erste Wasserversorgung: Leitung von in die Vorgangsiedlung
  • 1929: Wasserversorgung für den ganzen Ort
  • 09.07.1958: Einweihung des Autobahnbauabschnittes Stockstadt – Hösbach.

Hösbach-Bahnhof

  • Am 01.08.1881 hält der erste Zug im Bahnhof Hösbach
  • Der Bahnhof wird Ausgangspunkt für das erste Hösbacher Industrieviertel.
  • Schon 1872 gründete Sebastian Vorgang an der Bahn ein Sägewerk.
  • 1888 errichtet Josef Vorgang Kalköfen, 1889 das Kalkwerk "Sophienhütte".
  • 1895 kommt die Dampfziegelei "Josephshütte" dazu.
  • 1899 geht das Kalkwerk an die "Aschaffenburger Kalkwerke, vormals Hein und Stenger".
  • 1909 Bau einer  Drahtseilbahn zum Steinbruch in Rottenberg
  • 1900 wird aus Privatmitteln der "Bahnhöfer" eine Winterschule eingerichtet, 1923 ein eigenes Schulhaus erbaut.
  • 1909 Errichtung der Apfelweinkelterei Grünewald.
  • 1912 Errichtung des Furnierwerkes Vorgang auf dem Gelände der aufgelassenen Josephshütte.
  • 1927 Lebkuchen und Zuckerwarenfabrik Hasenstab
  • 1948 Schuhfabrik der Gebr. Seibel, später ADA ADA.
  • 1956 Verkauf der Sophienhütte an das Autobahnamt.
  • 1979 bezieht die Fa. ASC (Audio System Componenten) die Gebäude der aufgelassenen Schuhfabrik.
http://www.hoesbach.de//markt-hoesbach/ortsteile/hoesbach